43 Prozent weniger Antibiotika als im Vorjahr wurden im Frühjahr 2020 verschrieben – bezogen auf die Behandlung leichter Atemwegsinfekte

So wenige Antibiotika wie seit 20 Jahren nicht mehr wurden im Frühjahr 2020 zur Behandlung leichter Atemwegserkrankungen verschrieben. Das hat eine Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) ergeben. Analysiert wurden die Daten von mehr als fünf Millionen TK-Versicherten. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Zahl der verordneten Antibiotika-Tagesdosen im April und Mai 2020 um 43 Prozent zurück. „Ein Teil des starken Rückgangs könnte daherkommen, dass in dieser Zeit weniger Menschen mit leichten Beschwerden zum Arzt gegangen sind“, sagt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. Auch die Schutzmaßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie hätten dazu beigetragen, dass sich andere Infektionskrankheiten weniger verbreiten konnten. Baas begrüßt diese Entwicklung, weil sie drohender Antibiotikaresistenz entgegenwirken könne.