Schmerzen in der Brust und gleichzeitige Luftnot – da liegt die Diagnose Herzinfarkt nahe. Oft stimmt das auch, aber in geschätzten zwei Prozent der Verdachtsfälle Herzinfarkt handelt es sich um das stressbedingte so genannte Broken-Heart-Syndrom.
Keine Verstopfung der Herzkranzgefäße
Zur Unterscheidung müssen die Ärzte ganz genau hinschauen, denn auch beim Broken-Heart-Syndrom zeigen sich die typischen Veränderungen der Herzstromkurve und erhöhte Herzenzymwerte im Blut. Allerdings ist im Gegensatz zum Herzinfarkt kein Herzkranzgefäß verstopft.
Was aber löst das Syndrom, das auch Stress-Kardiomyopathie genannt wird, aus? Vermutlich extreme psychische oder körperliche Belastung, z.B. durch den plötzlichen Tod eines nahestehenden Menschen. In einer solchen Phase wird das vegetative nervensystem stark aktiviert, was offenbar zur Ausschüttung enorm vieler Stresshormone ins Blut führt. Durch diese wird die Herzwand, vor allem an der Herzspitze, überreizt. In die Zellen einströmendes Calcium führt dann wahrscheinlich zur Verkrampfung des Herzmuskels und der Gefäße.
Das Broken-Heart-Syndrom zeigt deutlich, wie eng Psyche und Körper verbunden sind. Die starke Ausschüttung der Stresshormone mit den geschilderten Folgen kann neben Schicksalsschlägen auch durch schwere Operationen oder eine intensivmedizinische Behandlung hervorgerufen werden. Betroffen sind besonders ältere Frauen nach den Wechseljahren.
Behandlung: Stresshormonen entgegenwirken
Im Gegensatz zum Herzinfarkt, bei dem Gerinnsel bekämpft werden müssen, die den Blutfluss hemmen, gilt es beim Broken-Heart-Syndrom in erster Linie den Stresshormonen entgegenzuwirken: Dazu werden Betablocker zur Herzberuhigung sowie Beruhigungsmittel für den Patienten gegeben. um zu verhindern, dass der Betroffene in einen Schockzustand gerät, der zu Kreislaufzusammenbruch und multiplem Organversagen führt, wird er zunächst auf einer Intensivstation überwacht.
Nach kurzer Zeit, meist wenige Tage, wird das EKG aber bei vielen Patienten wieder unauffällig und der körperliche Zustand normalisiert sich. und während beim Herzinfarkt oft Narben und Funktionsstörungen des Herzmuskels zurückbleiben, ist dies beim Broken-Heart-Syndrom nicht der Fall.
Wie schützt man sich vor Stress?
Auch wenn das Krankheitsbild Broken-Heart-Syndrom oft durch schwer beeinflussbare Ereignisse hervorgerufen wird, ist es sinnvoll, Stress generell vorzubeugen. Hier einige grundlegende Tipps, die nicht zuletzt Ihrem Herzen gut tun:
- Ausreichend schlafen
Zu wenig Schlaf führt zu Reizbarkeit und ggfs. auch Aggressivität. Dabei braucht ein berufstätiger Mensch genügend Schlaf, um dauerhaft stressfrei leistungsfähig zu sein. - Körperliche Aktivität
Bewegen Sie sich täglich ca. 30 Minuten an der frischen Luft, z.B. Laufen, Walken, Fahrradfahren, Schwimmen oder Gymnastik. - Gesunde Ernährung
Essen Sie viel Obst und Gemüse, wenig rotes Fleisch und nehmen Sie mindestens 2 Liter alkoholfreie Flüssigkeit am Tag zu sich. - Ruhephasen einplanen
Echte Regenerationsphasen sollten sowohl im Beruf als auch am Abend oder Wochenende eingehalten werden. Dabei ist es am besten, sich vollkommen alleine zu erholen. Am Wochenende und am Abend sind mindestens 2 Stunden dieser Ruhe empfehlenswert. Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga können hier zusätzlich stressvorbeugend wirken.
Wenn Sie noch mehr Fragen zu den Themen „gesundes Herz“ und „Stressvermeidung“ haben, suchen Sie gerne Ihre GESUND-IST-BUNT-Apotheke auf. Wir helfen Ihnen weiter.